Wetter
Vor dem heißen, schwülen Klima hatte ich vor meiner Abreise am meisten Respekt. Doch nach einer Wocher Singapur muss ich sagen: Bis jetzt ist alles gar nicht so schlimm. Es ist angenehm warm. Tagsüber 30-33°C, nachts ca. 25°C. In kurzer Hose und T-Shirts lässt es sich somit bei jeder Tag- und Nactszeit wunderbar aushalten. Die Luftfeuchtigkeit ist relativ hoch, aber nicht so drückend wie befürchtet. Bis jetzt hatte ich einmal Regen, der allerdings sehr warm und angenahm war. Fast so als würde man sich an einem heißen Sommertag unter eine angenehm laufwarme Dusche stellen.
Selbst mit langer Hose zur Arbeit lässt es sich aushalten ohne sofort loszuschwitzen. Insgesamt genieße ich das Wetter sehr. Bei körperlicher Anstrengung fängt man zwar schon an zu schwitzen, aber bei normalen Gehen ist das kein Problem. Sehr praktisch ist bei diesem Klima auch der Pool in meinem Condo. Dort schwimme ich fast jeden Abend 30min lang auf und ab. Um 21:00 ist die Temperatur dafür perfekt und die Sonne stört nicht.
Straßenverkehr (2)
Ein kleiner Nachtrag zu den neuen, modernen Autos in Singapur: In Singapur wird die Anzahl der Autos über das Vehicle Quota System geregelt, um Staus zu vermeiden. Um ein Auto zu kaufen, braucht man daher zunächst ein COE (Certificate of Entitlement), die jeden Monat versteigert werden. Dieses Recht, ein Auto zu besitzen, ist 10 Jahre lang gültig. Die Preise für die COE lagen im Jahr 2003 je nach Kategorie noch bei ca. 30.000 S$, sind aber im Zuge der Weltwirtschaftskrise zuletzt auf ca. 6.000 S$ eingebrochen (also immer noch 3000 EUR, nur damit der Staat einem erlaubt, 10 Jahre lang ein Auto zu besitzen. KFZ-Steuer kommt da natürlich trotzdem noch dazu). Wenn man dieses COE besitzt, darf man sich ein Auto kaufen, fürs das man zusätlich zu dem normalen Preis (der bereits höher ist als in Deutschland) noch mal 100% Einfuhrzoll bezahlt. Wenn man ein Auto verschrottet oder exportiert bevor der COE abläuft, darf man dieses für ein anderes Auto benutzen; daher lohnt es also nicht wirklich, mit alten Autos rumzufahren. Immerhin ist Benzin sehr billlig. 1,40 S$ kostet der Liter. Ein Auto zu besitzen macht in Singapur also nicht wirklich Spaß, vor allem auch wegen dem sehr billigen und gut ausgebautem ÖPNV.
ÖPNV
Der öffentliche Nahverkehr in Singapur bewegt sich auf deutschem Niveau oder teilweise sogar darüber. Zunächst die U/S-Bahn, die MRT (Massive Rapid Transit) heißt. Momentan gibt es vier Linien, die allerdings bis 2020 massiv ausgebaut werden sollen. Die Stationen sind alle modern und freundlich gehalten mit Marmorboden und Glastüren vor den Gleisen. Die Züge fahren - teilweise fahrerlos - je nach Tageszeit alle 5-10 Minuten und sind sehr oft überfüllt. Dafür kommt man schnell durch Singapur und bezahlt maximal 2 S$, egal wie weit man fährt.
Darüber hinsaus gibt es ein paar Hundert Buslinien in Singapur, die teilweise sogar schneller als die MRT fahren. Von meiner Wohnung bin ich in ca. 30min mit dem Bus in der Innenstadt und kann dafür die Linie 7 mit modernen Doppeldeckern inklusive TV nehmen. Eine Busfahrt kostet maximal 1,50 S$, selbst wenn man 2 Stunden lang von einem Ende Singapurs ans andere fährt.
Die Bezahlung läuft immer sehr einfach und komfortable über die ez-link-Karte. Diese kann man für 5 S$ kaufen und immer wieder aufladen. Beim Einsteigen und Aussteigen in Bus oder MRT muss man sie nur kurz berührungslos über einen Empfänger schwenken. Dabei wird dann je nach Entfernung centgenau der richtige Tarif berechnet. Obwohl ich ständig Bus und MRT fahre, habe ich in einer Woche somit gerade mal ca. 20 S$ ausgegeben. Damit sich die Monatskarte für 99 S$ lohnt (die nur für Busse gilt), muss man schon mehrmals am Tag eine sehr lange Strecke fahren...
Finanzzentrum
Ich habe natürlich bei weitem noch nicht alles von Singapur gesehen (und dafür ist ja noch genug Zeit), aber schon ein paar interessante Dinge entdeckt. Wenn man bei der MRT-Station "Raffles Place" aussteigt und im Finanzzentrum landet, könnte man fast das Gefühl bekommen, man sei in New York. Ringsherum türmen sich riesige, moderne Wolkenkratzer auf. Auf großen Werbewände werden Nachrichten und Werbung gezeigt. Über den Platz in der Mitte strömen sehr viele Business-Leute, ein paar von ihnen sogar mit Anzug und Krwatte, aber wundersamerweise ohne jede Schweizperle auf der Stirn. Leider mögen die Besitzer der Hochhäuser keine Touristen. Außer in einem sündhaft teurer Chinarestaurant gibt es keine Möglichkeit für Besucher von einer Aussichtsplattform die Stadt zu überblicken. Als ich doch versucht habe in irgendeinen Aufzug zu kommen, wurde ich von Sicherheitsschleusen aufgehalten und immer nach spätestens einer Minute von der Security angesprochen, was ich denn da machen würde, man sei schließlich in einem reinen "office building". Aber dann kriegen sie mein Geld halt nicht.
Wenn man sich etwas entfernt, entdeckt man, dass der besate Hochausring auch schon wieder alles ist. Diese paar Hochhäuser, die man auf dem Foto sieht, sind auch schon alles. Es folgt eine Promenade mit ca. 50 Restaurants an einem Fluss. Mich konnten die aufdringlichen Kellner allerdings nicht für das teuere Essen begeistern, ich bleibe lieber bei den Food Courts.

