Montag, 26. Januar 2009

Erste Eindrücke von Singapur (2)

Jetzt bin ich etwa eine Woche hier, daher ein paar mehr gemischte Eindrücke von Singapur. Für alle, die sich sorgen machen, dass ich nur im Urlaub bin und gar nicht zum Arbeiten komme: Ich komme mit der Diplomarbeit sehr gut voran. Am Freitag und heute war ich im Büro und habe einiges geschafft. Am Dienstag (Feiertag) war ich mit meinem Notebook zuerst am Pool und dann in eine Bücherei hier im Condo. Zu den Inhalten meiner Diplomarbeit (als was ich hier überhaupt wirklich mache) schreibe ich aber in Kürze noch mal etwas mehr. Zunächst hier die nächsten Eindrücke:

Wetter

Vor dem heißen, schwülen Klima hatte ich vor meiner Abreise am meisten Respekt. Doch nach einer Wocher Singapur muss ich sagen: Bis jetzt ist alles gar nicht so schlimm. Es ist angenehm warm. Tagsüber 30-33°C, nachts ca. 25°C. In kurzer Hose und T-Shirts lässt es sich somit bei jeder Tag- und Nactszeit wunderbar aushalten. Die Luftfeuchtigkeit ist relativ hoch, aber nicht so drückend wie befürchtet. Bis jetzt hatte ich einmal Regen, der allerdings sehr warm und angenahm war. Fast so als würde man sich an einem heißen Sommertag unter eine angenehm laufwarme Dusche stellen.
Selbst mit langer Hose zur Arbeit lässt es sich aushalten ohne sofort loszuschwitzen. Insgesamt genieße ich das Wetter sehr. Bei körperlicher Anstrengung fängt man zwar schon an zu schwitzen, aber bei normalen Gehen ist das kein Problem. Sehr praktisch ist bei diesem Klima auch der Pool in meinem Condo. Dort schwimme ich fast jeden Abend 30min lang auf und ab. Um 21:00 ist die Temperatur dafür perfekt und die Sonne stört nicht.


Straßenverkehr (2)


Ein kleiner Nachtrag zu den neuen, modernen Autos in Singapur: In Singapur wird die Anzahl der Autos über das Vehicle Quota System geregelt, um Staus zu vermeiden. Um ein Auto zu kaufen, braucht man daher zunächst ein COE (Certificate of Entitlement), die jeden Monat versteigert werden. Dieses Recht, ein Auto zu besitzen, ist 10 Jahre lang gültig. Die Preise für die COE lagen im Jahr 2003 je nach Kategorie noch bei ca. 30.000 S$, sind aber im Zuge der Weltwirtschaftskrise zuletzt auf ca. 6.000 S$ eingebrochen (also immer noch 3000 EUR, nur damit der Staat einem erlaubt, 10 Jahre lang ein Auto zu besitzen. KFZ-Steuer kommt da natürlich trotzdem noch dazu). Wenn man dieses COE besitzt, darf man sich ein Auto kaufen, fürs das man zusätlich zu dem normalen Preis (der bereits höher ist als in Deutschland) noch mal 100% Einfuhrzoll bezahlt. Wenn man ein Auto verschrottet oder exportiert bevor der COE abläuft, darf man dieses für ein anderes Auto benutzen; daher lohnt es also nicht wirklich, mit alten Autos rumzufahren. Immerhin ist Benzin sehr billlig. 1,40 S$ kostet der Liter. Ein Auto zu besitzen macht in Singapur also nicht wirklich Spaß, vor allem auch wegen dem sehr billigen und gut ausgebautem ÖPNV.

ÖPNV

Der öffentliche Nahverkehr in Singapur bewegt sich auf deutschem Niveau oder teilweise sogar darüber. Zunächst die U/S-Bahn, die MRT (Massive Rapid Transit) heißt. Momentan gibt es vier Linien, die allerdings bis 2020 massiv ausgebaut werden sollen. Die Stationen sind alle modern und freundlich gehalten mit Marmorboden und Glastüren vor den Gleisen. Die Züge fahren - teilweise fahrerlos - je nach Tageszeit alle 5-10 Minuten und sind sehr oft überfüllt. Dafür kommt man schnell durch Singapur und bezahlt maximal 2 S$, egal wie weit man fährt.

Darüber hinsaus gibt es ein paar Hundert Buslinien in Singapur, die teilweise sogar schneller als die MRT fahren. Von meiner Wohnung bin ich in ca. 30min mit dem Bus in der Innenstadt und kann dafür die Linie 7 mit modernen Doppeldeckern inklusive TV nehmen. Eine Busfahrt kostet maximal 1,50 S$, selbst wenn man 2 Stunden lang von einem Ende Singapurs ans andere fährt.

Die Bezahlung läuft immer sehr einfach und komfortable über die ez-link-Karte. Diese kann man für 5 S$ kaufen und immer wieder aufladen. Beim Einsteigen und Aussteigen in Bus oder MRT muss man sie nur kurz berührungslos über einen Empfänger schwenken. Dabei wird dann je nach Entfernung centgenau der richtige Tarif berechnet. Obwohl ich ständig Bus und MRT fahre, habe ich in einer Woche somit gerade mal ca. 20 S$ ausgegeben. Damit sich die Monatskarte für 99 S$ lohnt (die nur für Busse gilt), muss man schon mehrmals am Tag eine sehr lange Strecke fahren...

Finanzzentrum

Ich habe natürlich bei weitem noch nicht alles von Singapur gesehen (und dafür ist ja noch genug Zeit), aber schon ein paar interessante Dinge entdeckt. Wenn man bei der MRT-Station "Raffles Place" aussteigt und im Finanzzentrum landet, könnte man fast das Gefühl bekommen, man sei in New York. Ringsherum türmen sich riesige, moderne Wolkenkratzer auf. Auf großen Werbewände werden Nachrichten und Werbung gezeigt. Über den Platz in der Mitte strömen sehr viele Business-Leute, ein paar von ihnen sogar mit Anzug und Krwatte, aber wundersamerweise ohne jede Schweizperle auf der Stirn. Leider mögen die Besitzer der Hochhäuser keine Touristen. Außer in einem sündhaft teurer Chinarestaurant gibt es keine Möglichkeit für Besucher von einer Aussichtsplattform die Stadt zu überblicken. Als ich doch versucht habe in irgendeinen Aufzug zu kommen, wurde ich von Sicherheitsschleusen aufgehalten und immer nach spätestens einer Minute von der Security angesprochen, was ich denn da machen würde, man sei schließlich in einem reinen "office building". Aber dann kriegen sie mein Geld halt nicht.

Wenn man sich etwas entfernt, entdeckt man, dass der besate Hochausring auch schon wieder alles ist. Diese paar Hochhäuser, die man auf dem Foto sieht, sind auch schon alles. Es folgt eine Promenade mit ca. 50 Restaurants an einem Fluss. Mich konnten die aufdringlichen Kellner allerdings nicht für das teuere Essen begeistern, ich bleibe lieber bei den Food Courts.

Chinese New Year Celebration Singapore

Gestern waren hier in Singapur (und überall sonst in der chinesischsprachigen Welt auch) die Feierlichkeiten zum Chinese New Year; ein bisschen vergleichbar mit Silvester bei uns. Zu diesem Zweck habe ich mich mit meinen Mitbewohnern mit dem Taxi auf den Weg nach Chinatown gemacht, wo wir noch ein paar Leute getroffen habe und schließlich eine Gruppe von 10 Deutschen und Österreichern waren. Zunächst kämpften wir uns durch die engen Gassen von Chinatown, wo links und rechts der Wege allerlei Souveniers, Kleidung und Süßigkeiten angeboten wurden. Halb Chinatown war für Autos gesperrt und überall wimmelte es von Polizisten, die für Ordnung sorgten und die Absperrungen bewachten.


Das erste Ziel unsere Gruppe war "Erich's Wuerstlestand", ein Stand eines Österreichers, der mitten in Chinatown Original "German Pork Sausage" verkauft. Die Bratwurst war mit 2,50 S$ zwar recht billig, hat aber nicht wirklich original geschmeckt. Dafür gab es echten deutschen Hela Currygewürzketchup.
Anschließend haben wir uns um die Absperrungen herum zu der offiziellen Bühne vorgekämpft. Auf dieser fand die größte Feier in Singapur statt, die live im Fernsehen übertragen wurde. Auf der Bühne wechselten sich Tänzer in chinesichen Kostümen und singaporianische Musik- "Superstars" ab, die mit ihrer Show allerdings nur bedingt die Begeisterung der Zuschauer einfangen konnten. Wir haben aber vermutet, dass die Chinesen sich eher innerlich freuen als wild zu applaudieren, und innerlich dem Feuerwerk um Mitternacht entgegenfieberten.


Dieses "Feuerwerk" wurde mit einem Countdown eingeläutet. Um Mitternacht ertönte da ein ohrenbetäubender Lärm von sehr vielen lauten Explosionen. Es folgte ein 5minütiges Feuerwerk, dass allerdings mit deutschen Silvester-Standards nur bedingt mithalten konnte. Zwischendurch wurden wir dabei noch von einem "Fallout" aus roten, abgebrannten, stinkenden Böllerresten überschüttet, die für den Rest des Abends in unserer Kleidung und unseren Haaren überdauerten. Das große Finale des Feuerwerks bestand schließlich aus tausenden Luftballons, die in Luft stiegen. Insgesamt scheinen die Chinesen wohl eher auf Lautstärke wert zu legen, um die bösen Geister zu verjagen, als auf Leuchtspektakel. Auf jeden Fall: Happy New Year und willkommen im Jahr 4706, dem Jahr des Ochsen.


Gegen 00:10 machten sich dann alle Einheimischen auf den Weg nach Hause. Unsere Gruppe wollte noch weiterfeiern, so dass wir uns in eine Bar- und Discostraße in der Nähe von Clarke Quay begaben. Dort sind ca. 100 Bars und Discos, überdacht von einer Art Pavillonkonstruktion und schön geschmückt und mit Springbrunnen, etc. Eine Bar hatte eine Corona "One for One" Promotion, was nichts anderes als "Buy one get one free" bedeutet. 2 Corona Bier mit Limette zum Preis von 12 S$ (6 EUR) hörte sich dann nicht mehr ganz so teuer an, dass wir noch nett zusammen saßen und erst um 3:30 ein Taxi zurück nahmen.

Sonntag, 25. Januar 2009

Chinese New Year Dinner

Gestern Abend war ich zusammen mit Philipp zum Chinese New Year Dinner eingeladen. Das Chinesische New Year wird dieses Jahr am 26. und 27. Januar gefeiert. Philipp kommt auch von der Uni Karlsruhe und schreibt beim gleichen Institut eine Diplomarbeit zu einem ähnlichen Thema. Die Einladung zum Dinner kam von Simon See, Professor an der Nanyang Technological University und Entwicklungsleiter bei SUN Microsystems; also quasi mein "Boss" für die Zeit in Singapur.

Wir kamen also um 19:00 mit dem Taxi in einem Apartmentkomplex an, in dem Simon ein mittleres Apartment im 8. Stock bewohnt (ca. 120qm). Die Aussicht von dort ist einmalig mit Blick aufs Meer. Als Gastgeschenk hatten wir guten Wein, Lindt-Pralinen und traditionell getrocknete, chineische Fleischscheibe mitgebracht. Insgesamt waren wir 14 Leute; neben uns und Simons Frau noch sehr viele Verwandte und insbesondere die Familie der Schwiegereltern. Später haben wir erfahren, dass es sich um ein Family-Reunion Dinner handelt. Einmal im Jahr kommen alle Verwandte aus der ganzen Welt an einem Ort zusammen und feiern gemeinsam. Die nächsten Tage sind dann für die Familie noch weitere Feiern im größeren Rahmen angesagt.

Nach der Begrüßung wurde uns Heineken-Bier und Wein angebote. Kurz darauf kamen Simons Frau und ihre Eltern mit Wagenladungen voller Essen, dass sie in der Küche aufwärmten. Der erste Gang des Essen ist eine große Tradition in Singapur und sieht so aus: Auf einer großen Platten werden gemischtes Gemüse in kleinen Streifen, roher Fisch und viele andere unidentifizierbare Dinge zu einem schönen großen Haufen aufgetürmt. Um diesen Tisch stellen sich alle Personen mit Stäbchen. Nun gibt der Gastgeber ein Startzeichen, woraufhin die ganze Meute die Zutaten auf der Platte wild durchmischt und fast in die Luft wirft. Dabei werden Wünsche für das neue Jahr wie Glück, Gesundheit und Freude ausgesprochen. Nach ein paar Minuten darf die Mischung dann gegessen werden und sie schmeckt ausgesprochen gut.
Danach haben wir uns alle an einem großen Tisch versammelt für die Hauptgerichte. Am Ende standen auf dem Tisch Platten und Schüsseln mit knuspriger Ente, Schwein, Fisch, Scampis, Pilzen und Gemüse; dazu für jeden Suppe, Soße und Reis. Simon meinte, dass wir dieses Jahr mal alles aufessen sollten, was allerdings nicht ganz geklappt hat. Insgesamt war alles verdammt lecker und das Essen hat so auch mehrere Stunden gedauert.

Während der Zeit wurde pausenlos erzählt und gelacht. Witzig dabei war, dass die unterschiedlichen Familienmitglieder unterschiedliche verschiedene Dialekte sprachen (Mandarin (das normale Chinesisch wie wir es kennen), Kantonese (gesprochen in Kanton, Hongkong) und Amis (gesprochen auf Taiwan), so dass es ziemlich wild durcheinander ging. Ich habe zwar nur teilweise die englischen Witze verstanden, mich aber trotzdem die ganze Zeit von der Dynmaik anstecken lassen und viel gelacht.

Zum Nachtisch gab es schließlich noch chinesische Kekse und einen Layer Cake (ähnlich dem deutschen Baumkuchen schichtweise gepacken und ziemlich lecker). Danach saßen wir alle bei Bier und Eistee zusammen, bis Philipp und ich irgendwann gegangen sind und gegen Mitternacht zu Hause waren. Wir hatten eigentlich noch viel mehr Spiele und Karaoke erwartet, aber das ist eher üblich für "Silvester" heute und die beiden Feiertage, an denen weiter so groß und umfangreich gespeist wird.

Insgesamt war das ganze ein sehr schöner Einblick in die chinesische Kultur und ein sehr gelungener Abend. Heute Abend werde ich mich nun auf den Weg nach Chinatown machen, wo mich große Feste und Aufführungen sowie ein riesiges Feuerwerk um Mitternacht erwarten; davon dann beim nächsten Mal mehr.

Freitag, 23. Januar 2009

Erste Eindrücke von Singapur

Nach drei Tagen in Singapur gibt es jetzt ein paar Einblicke über meinen ersten Eindruck von der Stadt. Singapur ist extrem sauber und gepflegt, nirgends liegt Müll herum. Die Stadt wirkt sehr modern und westlich; an einigen Orten könnte man denken man sei in den USA oder Südeuropa. Mit Malysia oder China hat Singapur also nicht viel zu tun.

Was mir sonst noch so aufgefallen ist:

Straßenverkehr
Als alte englische Kolonie fahren die Autos in Singapur links. Bei großen Straßen steht an jeder zweiten Ecke ein Blitzer (bevorzugt von hinten), der aber meistens vorher durch riesige Schilder angekündigt wird. Die Autos auf der Straße sehen alle recht neu und modern aus. Das liegt aber mit Sicherheit an den sehr hohen Importzöllen, durch die ein einfacher Kleinwagen leicht 30.000 EUR kostet. Die Innenstadt hat eine City-Maut, die je nach Tageszeit 0,50 bis 2 S$ (1 S$ = 1 Mark = 0,5 EUR) kostet. Größere Staus habe ich bis jetzt nicht erlebt, aber die meisten großen Straßen haben auch 4-6 Spuren pro Richtung.

Essen
Essen gehen ist in Singapur extrem günstig. Überall sind riesige Food-Courts, d.h. große Räume, meist im Keller, in denen hunderte kleine Restaurants Esssen anbieten. Die Preise für ein normales Essen liegen so bei 3-4 S$. Mein Favourit knusprige Ente mit Reis und Soße gibt es meist für 5 S$. Allerdings sind die Portionen recht klein (und wohl auf die kleinen Chinesen abgestimmt), aber bei den Preisen kann man leicht auch zweimal Abendbrot essen.
Die Preise in Supermärkten bewegen sich hingegen meist auf deutschem Niveau. So ist bei Grundnahrungsmitteln fast kein Unterscheid festzustellen. Importware wie Ritter Sport (6 S$ die Tafel) oder Wagner- Tiefkühlpizza (10S$) ist ziemlich teuer. Sehr teuer ist auch Wurst und Salami, für die man bis zu 10S$ pro 100g bezahlt.
Insgesamt werde ich wohl nicht so oft kochen, sondern lieber das billige, leckere Essen in den Restaurants bevorzugen.


Einkaufen

Die Haupteinkaufsstraße in Singapur ist die Orchard Road. Hier reiht sich ein Shopping- Center an das anderen. Man kann sich das so vorstellen wie das Ettlinger Tor Center in Karlsruhe bzw. der Loisenhof in Kiel. Allerdings ca. 50 Center von der Größe auf einer Strecke von vielleicht 2km Länge. Drinnen findet sich die Creme de la creme der internatiolen Luxusmarken (Armani, Versace, Luis Vitton, etc.), Markenläden wie Tommy Hilfinger und auch ganz normale Geschäfte. Die Preise sind hier soweit ich das beurteilen kann auf deutschem Niveau und oft auch darüber.
In Chinatown gibt es sehr viele Läden riesige Länden mit großen Grabbeltischen voll mit minderwertiger, billiger Kleidung. Auf den Straßen bieten sehr viele kleine Stände Ramsch und Kitsch an. Insgesamt wirkt alles sehr voll und ungemütlich.
In Little India gibt es eine Straße mit extrem vielen kleinen Geschäften, alle nur ca. 3m breit und lang nach hinten gezogen. Allerdings lassen sich die Geschäfte alle in die Kategorien "Kleidung", "T-Shirts", "Schmuck" "Elektronik" oder "Kleinkram" einordnen. Innerhalb dieser Kategorien scheinen die Geschäfte dann alle den gleichen Lieferanten zu haben, denn nach meiner kurzen Einschäftzung (lange stehen bleiben war nicht möglich ohne gleich von 5 Leuten in den Laden gezerrt zu werden) war das Sortiment bei allen verdammt ähnlich.

Fortsetzung folgt morgen mit u.a ÖPNV, Kultur, Stadtzentrum und meine ersten Sightseeing-Erfahrungen.

Mittwoch, 21. Januar 2009

Vorbereitung, Flug und Wohnungssuche

Ich bin jetzt also wirklich in Singapur. Alle Vorbereitungen sind fertig, der Flug ist überstanden, ich habe ein Zimmer und den ersten Tag Sight-Seeing hinter mir. Aber der Reihe nach:

Montag, 19.01.2009: Die Vorbereitungen

Nachdem ich in den Tagen davor schon alle relevanten Daten vom PC auf den Laptop überspielt hatte und viele Umzugskisten mit meinen Schrankinhalten gefüllt hatte, habe ich am Montag Morgen richtig mit dem Packen angefangen. Um 12:30 kam dann meine Freundin und wir sind Essen gegangen. Um 14:00 folgte das finale Gespräch mit meinem Diplomarbeitsbetreuer Arun, so dass das Packen und Aufräumen um 15:00 weitergehen konnte, d.h. noch ca. 4 Stunden bis der Zug nach Frankfurt abfährt. An dieser Stelle noch mal vielen Dank an meine Freundin Melanie, die mich wunderbar unterstützt hat.
Um 17:00 war ich dann eigentlich mit allem fertig; nur leider wog mein Gepäck 25kg (statt erlaubten 20) und mein Handgepäck ca. 15kg. Nach kurzem überlegen habe ich mir dann überlegt, wie man das System austricksen kann und doch noch alles mitkam: 21kg Gepäck, 8kg Handgepäck, 6kg "Personal Item" = Laptoprucksack und eine Tüte mit 5kg "Literatur für den Flug" und voila; doch noch alles mitbekommen. Auf dem Rückflug werfe ich dann alle Paper und Bücher weg und ggf. noch Handtücher, etc. und habe so ca. 5kg für Souveniers.
Nach ziemlich viel Stress war das Zimmer dann doch noch aufgeräumt und für die Zwischenmiete vorbereitet und der ICE nach Frankfurt war pünktlich. Die Leute bei der Lufthansa hatte auch keine Einwände gegen meine "Gewichts-Spiele" und so ging um 21:30 das Boarding los.

Montag, 19.01.2009: Der Flug
Eigentlich sollte man ja denken, die Lufthansa hätte als eine der größten und gefühlt teuersten Airlines der Welt auch modere Flugzeuge. Aber sie sind wirklich auf die Idee gekommen, für diesen 12 Stunden Flug ein Flugzeug aus dem letzten Jahrhundert einzusetzen, dessen Bestuhlung bestimmt seit 20 Jahren nicht mehr gewechselt wurde. Deshalb gab es auch keine persönlichen Video-Screens im Vordersitz, sondern nur alte Röhrenmonitore für alle an der Decke. Was da gezeigt wurde, hat mich dann auch nicht wirklich interessiert. Vorteil von der Situation war jedoch, dass ich 8 Stunden lang gut schlafen konnte und entspannt in Singapur ankam. Immerhin war das Essen im Flug ganz gut. Abends gab es Rindergulasch mit Reis und Salat; zum Frühstück Rührei und Brötchen mit Marmelade und Joghurt.

Dienstag, 20.01.2009: Ankunft und Wohnungsfindung
Ich bin um 17:00 Ortszeit (10:00 in DE) gelandet, mein Gepäck ist unversehrt angekommen und ich konnte schnell meine lange Kleidung gegen kurze Hose und T-Shirt eintauschen. Nach einige Suche hatte ich eine neue Sim-Karte fürs Handy und konnte Dala, die Mitarbeiterin von Dr. Tham anrufen. Sie hatte mir schon im Vorfeld was von möglichen freien Zimmer erzählt und mir gesagt, ich solle sie anrufen "once I arrive at the airport". Schließlich hat sie mich zu "The Plaza" bestellt, wo ich mit der MRT und nach etwas Verlaufen ankam. Dort erwartete mich dann eine Mitarbeiterin von Dala, die mich mit dem Taxi ins Holland Village fuhr. Dort bewohne ich nun mein Zimmer für zunächst 14 Tage. Es ist ca. 15qm groß, hat ein großes Bett und ein Fenster zum Waschraum (der aber am Morgen genug Licht durchlässt, dass das Zimmer trotz Vorhang hell erleuchtet ist).
Ich wohne in der WG zusammen mit 4 Deutschen (3 Männer und 1 Frau) und einer Japanerin, die alle sehr nett und hilfsbereit sind. Das ganze befindet sich im "Pandan Valley Condo" in der Ulu Pandan Road; etwa 10km vom Zentrum entfernt. Hier ein paar erste Impressionen von der Wohnung (sorry, die Bildquali ist teilweise recht schlecht, aber meine Kamera kann ohne Tageslicht nicht besser):
Ansicht von außen (mit Pool, Tennisplatz und Basketballpaltz)




Die Wohnung:


Mein Zimmer:



Wie man sieht, ist das alles zwar in Ordnung und recht gemütlich, aber noch nicht wirklich perfekt, dafür mit 900 S$ für die Größe aber relativ billig (obwohl sich 450 EUR ziemlich viel anhören). Daher werde ich mir in den nächsten 2 Wochen etwas Zentraleres suchen.

In meinem nächsten Post berichte ich von meinen ersten Eindrücken von Singapur, für heute habe ich aber genug geschrieben.

Montag, 12. Januar 2009

In einer Woche geht es los!

Nun ist es also bald soweit. Nur noch eine Woche, dann sitze ich im Flufzeug und entfliehe von -10°C in Karlsruhe nach 30°C in Singapur. Der Non-Stop-Flug mit Lufthansa ist schon lange gebucht (Mo, 19.01. um 22:10 Abflug) und mein Zimmer ist für die Zeit bis zum 30.03. an eine nette PH-lerin vermietet. Die Visa Karte bei comdirekt ist hier und das Konto mit ordentlich Devisen versorgt, die durch mein DAAD Stipendium noch etwas ausgebaut werden.

Bis zum Abflug ist noch einiges zu tun. Am Mittwoch halte ich die Zwischenpräsentation für meine Diplomarbeit, aber Donnerstag besuche ich mit meiner Freundin ein Abba-Konzert in Mannheim und am Sonntag hat sie Geburtstag. Dann muss ich mir noch überlegen, was ich mitnehmen soll, den Koffer packen mit ganz viel Sommerzeug und das Handgepäck bis oben hin mit Elektronik füllen.

Was mich in Singapur erwartet weiß ich noch nicht wirklich. Aus der Ferne eine Wohnung zu finden, ist trozt einer Seiten recht schwierig, weil die meisten Vermieter möchten, dass man sich persönlich vorstellt. Ich werde mir wohl zunächst ein Hostel-Zimmer besorgen und dann zunächst mal beim legendären "Dr. Tham" anrufen, ob er mir ein schönes Zimmer besorgen kann. Preise liegen wohl so bei 500 EUR pro Monat für ein ordentliches Zimmer; aber die Alternative mit 300 EUR für eine 4qm-Abstellkammer ist auch nicht wirklich attraktiv.

Bevor es weitergeht, erstmal ein paar Worte zu mir (für alle, die mich nicht kennen). Ich heiße Thimo und werde am 15.02. 24 Jahre alt. Ich komme ursprünglich aus Schleswig-Holstein, studiere jetzt aber schon im 9. Semester Wirtschaftsingenieurwesen an der Technischen Universität Karlsruhe. Seit Oktober schreibe ich (mehr oder weniger) meine Diplomarbeit zum Thema "Pricing of IT Services in Competitive Markets" am Lehrstuhl für "Information and Market Engineering"; wie ihr euch schon denken könnt ist bei dem Thema die komplette Literatur auf Englisch, so dass ich meine Arbeit ebenfalls auf Englisch verfasse. In Singapur arbeite ich nun eng mit Forscher von SUN Microsystems und der Nanyang Technological University zusammen, um die Diplomarbeit voranzutreiben; mehr zu der Diplomarbeit gibt es in einem späteren Post.

Das war es für mein ersten Beitrag. Neue Informationen gibt es noch vor dem Abflug.